Neuseeland
Vor nun einem Monat hatte 2 Wochen Urlaub in denen ich zusammen mit Steffi Neuseeland und Australien erkundet habe. Am 1. Oktober flogen wir nachts von Sydney nach Christchurch, der zweitgrößten Stadt Neuseelands und größten Stadt der Südinsel. Am Samstag Morgen haben wir uns dann unsere Wohnung für die folgende Woche ausgeliehen. Nach einer kleinen Einweisung in das Wohnmobil, durfte ich das 5 Meter lange Gefährt vom Hof fahren. Mit „so viel Heck“ um die Kurven zu fahren, war schon sehr gewöhnungsbedürftig und zum Glück ging es 1800 der 2000 km außerorts nur geradeaus.
Nach dem Beziehen der neuen Wohnung und einem großen Einkauf im nahe gelegen Supermarkt, haben wir Christchruch nach Süden verlassen und uns auf die langen manchmal einsamen und manchmal von Wohnmobilen besetzten Straßen Neuseelands zu begeben. Nach einigen Stunden waren wir inmitten von schneebedeckten Bergen und blauen Bergseen, wie dem Lake Tekapo und Lake Pukaki. Es begann schon zu dämmern als wir uns entlang des Lake Pukaku zum Mt Cook, dem höchsten Berg Neuseelands aufmachten. Da es eine sternenklare Frühlingsnacht war und es auch bis zu 5°C kalt wurde, wollten wir gern auf einem Campingplatz übernachten. Kurz vor 20 Uhr fanden wir einen Campingplatz der uns noch aufnahm und wo wir uns mit Wasser und Strom versorgen konnten. Am nächsten Morgen macht wir uns weiter nach Süden auf. Unser Ziel für diesen Tag war Te Anau eine sehr schöne, kleinere Stadt am gleichnamigen See. Auf der anderen Seite des Sees gelegen gibt es eine Glühwürmchenhöhle, durch welche wir abends eine Führung mit kleiner Bootstour unternahmen.
Vom südlichsten Punkt unserer Reise bei 45,6 Grad Süd ging es nun wieder etwas nordwestlich zum Fjordland Nationalpark, in welchem der berühmte Milford Sound liegt. An diesem nebligen Morgen ging es entlang des Lake Te Anau in die Bergkette an der Westküste, wo man eine zum Teil enge Straße mit Serpentinen und einem Tunnel passieren muss, bevor man von den Bergen zurück auf Meeresniveau am wunderschönen Milford Sound Fjord ankommt. Wenn man da ist sollte man auch unbedingt eine Schifffahrt auf dem Fjord unternehmen, wobei man wenn man Glück hat, Pinguine oder Delphine sehen kann. Wir hatten das Glück, dass der Himmel nach dem nebligen und wolkigen Morgen aufklarte und wir am Mittag sehr schönen Sonnenschein hatten, was bei 6.7m Regen pro Jahr an der Westküste eher selten der Fall ist.
Die meiner Meinung nach schönste Stadt Neuseelands, in den Bergen am See Wakatipu gelegen, ist Queenstown, wo wir uns für 2 Tage aufgehalten haben. Queenstown ist auch die Stadt, des Abenteuersports und der outdoor Aktivitäten. Von Gleitschirmfliegen, über Fallschirmspringen zu bungee jumping oder eine Powerbootfahrt auf dem einmündenden Fluss ist vieles möglich. Auf der anderen Seite kann man auch einfach am See oder im Queenstown Gardens entspannen, ein Eis schlecken, shoppen oder abends schön essen gehen.
Die letzte Etappe unserer Neuseelandreise führte entlang der Westküste, vorbei am Fox Gletscher und Franz Josef Gletscher nach Hokatika und von da zurück nach Christchurch. Dies waren die einzigen 2 Tage mit nicht so gutem Wetter, was bei bis zu 12m Regen im Jahr auch kein Wunder ist. Das Interessante ist, dass sowohl der Fox Gletscher als auch der Fraz Josef Gletscher nur 12 bzw. 20km vom Mt Cook entfernt sind, man aber um mit dem Auto von der einen Seite der Bergkette zu anderen zu gelangen mindestens 480km fahren muss. Wir haben dafür mit den anderen Ausflügen 5 Tage gebraucht.
Auf der Fahrt entlang der Westküste ist uns noch eine lustige Sache passiert. Auf dem Weg zu den Gletschern hielten wir an einem Rastplatz am Strand, gingen eine Runde spazieren und haben da auch gleich Mittag gegessen. Als wir aßen, war auf einmal ein dumpf brüllender Motor zu hören und links neben uns parkte ein schwarzer Lamborghini ein. Ich dachte mir, dass das fast noch unwahrscheinlich in Neuseeland ist, wie Sonnenschein an der Westküste, aber damit nicht genug. Der Mann stieg aus und wartete auf seine Frau, welche rechts neben uns ihren Aston Martin geparkt hatte. Dann gingen die beiden auch eine Runde spazieren, da sie sich ja auf der Straße nur durch den Rückspiegel gesehen hatten. Um herauszufinden wie unwahrscheinlich, dass in Neuseeland ist, habe ich versucht die Anzahl der zugelassenen Lamborghinis in Neuseeland herauszufinden. Wenn man bei ebay motors in der Modellauswahl Lamborghini auswählt erhält man zurzeit auf der deutschen Seite ein Angebot, auf der australischen Seite 9 Angebote und 165 Angebote in den USA. In Neuseeland kann man da nur Lamborghini Modelle kaufen. Auch auf lamborghini.co.nz gibt es gerade nur einen auf der Nordinsel gebraucht zu kaufen. Also können wirklich nicht sehr viele jemals auf die Südinsel geschifft worden sein. Mich würde mal interessieren wie viele es auf der Welt insgesamt gibt.
An unserem letzten Tag haben wir uns noch etwas im auch sehr schönen Christchurch umgeschaut und unsere Wohnung der letzten Woche auf einem Campingplatz gesäubert, wo uns einer der Langzeitcamper seinen Staubsauger angeboten hat und uns vom Erdbeben am 4. September erzählt hat. Mit ihm haben wir uns fast solange verquatscht, dass wir die Tour zum hostel in der Stadt und zurück zur Nähe des Flughafens fast nicht mehr bis 16:30 Uhr geschafft hatten. Zum Glück waren, die Leute bei der Abgabe so kulant, dass sie am Freitagnachmittag auch 16:32 Uhr noch den letzten van entgegen genommen haben.
Nach einer sehr schönen Woche und einem schönen Abend in Christchurch ging es Samstag früh um 7:00 wieder zurück nach Australien.
Die Zeit ist viel zu schnell vergangen. Ich rate jeden, der Neuseeland erkunden möchte, es mit einem Camper zu tun. Kein Land ist camperfreundlicher als Neuseeland.
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