Montag, 23. Dezember 2013

2013

In meinem nur zweiter post dieses Jahr will ich gern wieder das Jahr in Geschichten und Bildern zusammenfassen. Auch wenn ich nicht sehr viel gebloggt habe, gibt es auch dieses Jahr einiges Erzählenswertes.

Um den nahtlosen Übergang mit dem 'Das Jahr 2012' post herzustellen, sollte ich mit unserer Sydney - Melbourne Tour in der letzten Woche von 2012 beginnen. Für sechs Tage sind wir entlang der Pazifikküste von Sydney nach Melbourne gefahren. Dabei kamen wir an wunderbaren Orten wie: Kiama, Jervis Bay, Milton, Moruya, Tathra, Eden, Lakes Entrance und dem Wilson Promontory National Park vorbei.

Nachdem wir die ersten 150km zum kleinen Städtchen Berry geschafft hatten, wurde die Fahrt spürbar angenehmer, der Verkehr nahm ab und die Schönheit der Landschaft nahm zu. Hier die erste Fotoserie des 2013 Blogeintrages:
Pretty Beach, NSW
Hyams Beach, Jervis Bay , NSW
Australia Rock, Narooma, NSW
Foxgloves Garden, Tilba Tilba, NSW
 Killer Whale Museum, Eden, NSW
Killer Whale Museum, Eden, NSW
Lakes Entrance, Victoria
Wilson Promontory National Park, Victoria

Australia Day
Auch dieses Jahr waren wir zum Nationalfeiertag in Sydney und haben und unter anderem das Parlament von NSW und die frühere Münzprägestätte des Staates New South Wales angeschaut.
Senat, Parlament NSW
In NSW geprägte Goldmünzen: Sovereigns
 
Umzug nach Randwick
Nach fast 2 Jahren in Pyrmont wollten wir gern näher an den Strand ziehen. Im März diesen Jahres sind wir in eine 3-Raumwohnung im grünen und ruhigen Randwick gezogen. Mit 10 Minuten zum Strand ist es nun sehr viel einfacher vor der Arbeit einen kurzen 'dip' im Meer zu machen. Auch gefällt uns die Gegend, mit der unweiten Restaurantecke 'The Spot' und dem Ritz Kino gebaut im Art Deco Stil der 1930er Jahre, sehr gut.

Deutschlandurlaub
Mit der Erwartung den deutschen Frühling zu erleben, bin Anfang April bei minus 2 Grad Celsius am Frankfurter Flughafen ausgestiegen. Zum Glück normalesierte sich das Wetter bald, ich hatte vom deutschen Frühling jedoch nur wenige Tage miterlebt.

Navigationsflug nach Parkes
Nach dem Deutschlandurlaub im April, stand im Mai der langerwartete Navigationsflug in die ländlichen Regionen von NSW an. Dies war gleichzeitig die Prüfung um den Navigationsflugschein zu bekommen und mehr als 50 Seemeilen von einem Flughafen fliegen zu koennen. Da es sehr beeindruckend war, hatte ich dieses Jahr schon davon berichtet. Später kommen jedoch noch einige weitere Bilder von schönen Flügen aus 2013.
Wolken über Katoomba
Australian Botanic Garden - Mt Annan
Da der Strand im australischen Winter nicht zu verlockend ist, haben wir im Juni einen Wochenendausflug in den Botanischen Garten in Mt Annan unternommen. Dieser gehört neben dem Botanischen Garten in Sydney und dem Mt Tomah Botanischen Garten in den Blue Mountains, als dritter zu der Vereinigung der Royal Botanic Gardens. Etwas weiter im Land ist der Mt Annan Botanical Gardens mit 416 Hektar der größte Australiens. Hier findet man vor allem einheimische australische Pflanzen sowie, 5 verschiedene Baumgärten für z.B. Koniferen, Eukalyptus oder Pinienarten. 

 Mt Annan Botanischer Garten
Warragamba Staudamm
Kiama 
Im Juli haben wir einen weiteren schönen Wochenendausflug mit einem Rundflug über Wollongong, südlich von Sydney, gemacht. Kiama ist ein kleines Fischerörtchen an der Südküste. Da haben wir ein fanstastisches Bed & Breakfast gefunden um über das Wochenende entfernt von Sydney zu entspannen.
Lake Cateract
Bed & Breakfast in Kiama
 
Canberra
Ein weiteres langes Wochenende verbrachten wir mit meinen Eltern in Canberra. Canberras Museen, wie das War Memorial, die Nationalgalerie oder das Parlament sind immer einen Besuch wert. Auch besuchten wir das Radioteleskop in Tidbinbilla um uns ein Stück Mondgestein anzuschauen. Auf dem Rückweg haben wir im ländlichen Städtchen Goulburn eine Kaffeepause in Rose's Cafe gemacht.




Philippinen & Taifun Yolanda
Im November unternahmen wir dann unseren langerwarteten nicht-Deutschland Jahresurlaub. Da wir noch nie richtig in Asien waren, sollte es auf die Philippinen gehen um einen Geschmack von Asien zu bekommen. In Manila angekommen, folgten wir dem Plan mit dem Auto in die Berge der Nordinsel Luzon zu fahren. Einer einstündigen Diskussion mit der Autovermietung, dreifacher Kopie meiner Kreditkarte und einer Kaution von $100 konnten wir endlich mit unserem Toyota Vios losfahren. Vor uns, eine nach googlemaps 6-stündige Fahrt nach Banaue. Google wusste jedoch nicht dass wir zu Allerheiligen zusammen mit tausenden Tuk-tuks, die zum oder vom Friedhof fahren, unterwegs sind. Aus der sechs-stündigen Tour ist so eine zehn-stündige Fahrt geworden. Die Fahrt wurde erschwert dadurch, dass es um 18:30 Uhr dunkel wurde und es nachts in den Bergen regnete. Insgesamt also nicht die entspannteste Fahrt gleich am ersten Tag. Nachdem wir jedoch den Verkehr in Manila überstanden hatten, war die Bergfahrt im Dunkel und bei Regen auch machbar. Dafür wurden wir am nächsten Morgen mit einer wunderbaren Aussicht auf die Reisterrassen, direkt von unserem Bungalow, belohnt.
Frühstück mit Blick auf die Reisterrassen
Nach 2 Nächten in Banaue und einer Wanderung auf den Reisterrassen zu einer heißen Quelle, fuhren wir nach Sagada , einer weiteren bekannten Bergstadt mit wunderbaren Felsformationen. Der Weg dahin war jedoch wieder nicht ganz leicht. Auf der manchmal einspurigen Straße ohne Asphalt oder Beton mussten manchmal schon Bretter zur Hilfe genommen werden um Busse sicher hinauf und hinunter zufahren.  
Straße nach Sagada
Die 'hängenden Särge', Sagada

Am Ende des Tages wollten wir im 5 Stunden entfernten Baguio verbringen. Wir sollten also wieder bis in die Abendstunden fahren. Nach einem Regen kamen wir dabei an folgendem Bild eines Sonnenuntergangs vorbei.
Sonnenuntergang in den Bergen
In der Bergstadt Baguio angekommen, war am nächsten Tag Zeit für einen gemütlichen Stadtbummel. Das Wetter klarte auf und schnell waren die Temperaturen im hohen 20er Bereich, was für die Höhe recht warm war. Da bot es sich an ein Ruderboot auszuleihen und damit auf dem Stadtsee zu paddeln.
Rathaus, Baguio
Von den kühleren Bergen fuhren wir wieder zurück nach Manila, vorbei an Reisfeldern in der Ebene. Hier wurde im Gegensatz zu den Bergen gerade die zweite Ernte des Jahres getrocknet. Zurück im diesigen Manila übernachteten wir im alten spanischen Stadtviertel Intramuros ('innerhalb der Mauern'). Hier kann man viele Gebäude sowie die Festung aus der Spanischen Besiedlungszeit des 16., 17. und 18. Jahrhunderts besichtigen.
Festungswand, Intramuros
Ganz im Widerspruch dazu steht Manila's neues Finanzzentrum Makati, welches die höchsten und neuesten Gebäude der Stadt besitzt.
Makati, Manila
Soweit verlief alles sehr gut. In der zweiten Hälfte des Urlaub ging es auf die Insel Busuanga etwa eine Stunde Flug südlich von Manila. Busuanga ist eine kleine nicht sehr erschlossene Insel mit ungefähr 45,000 Einwohnern. Es gibt einen Flughafen mit einer Landebahn auf der Flugzeug landen, umdrehen und zum Terminal fahren. Auch sind Propellermaschinen das größte was hier landen kann. Vom Flughafen ging es mit dem Bus zu unserem Hotel in der Stadt Coron.

Stadt Coron
Flugzeug gelandet auf Busuanga
Am ersten Abend schauten wir uns nach Tauchanbietern um, gingen zum Markt Obst kaufen und waren in einem netten Restaurant Abendessen. Essen gehen ist auf den Philippinen vergleichsweise günstig und wir waren daher abends oft aus.
Nachdem wir die Ausflugsmöglichkeiten für den nächsten Tag verglichen haben, entschieden wir uns am Abend noch eine Inselhopping-Tour für den nächsten Tag zu buchen. So fuhren wir am nächsten Morgen mit einem drei-stämmigen Boot zum Schnorcheln  zu den Korallenriffen.
Coral Gardens Riff
CYC island
An diesem Donnerstag, den 7. November, hörten wir auch davon, dass sich der Taifun Yolanda auf die Philippinen zubewegt. Der Weg des Taifuns war jedoch so vorhergesagt, dass es die Insel nicht treffen würde, sondern wie die letzten Taifune nach Norden abdriften würde, sobald er auf das Land trifft. Am Freitagabend sollte dies passieren, wie es tat. Freitag war im Gegensatz zum Donnerstag bewölkt nicht zu heiß. Am Nachmittag wurde es zunehmend windig und am Abend begann es recht stark zu regnen. Wir wussten, dass der Taifun kommt, nur kannten wir den genauen Weg des Sturmzentrums nicht. Wir wussten also nicht wie schlimm es werden soll, ob der Sturm direkt über uns oder nördlich der Insel über dem Meer hinwegzieht, so wie vorhergesagt. Der Wind nahm immer weiter zu, bis sich die Sonnenliegen im Hotel bewegten. Das Hotelpersonal scheinbar auch etwas überrascht von der Stärke des Taifuns hatte diese vorher nicht weggeräumt. Man muss auch sagen, dass Coron keinen größen Taifun seit den 80er Jahren hatte und die Menschen da trotz der Fernsehwarnungen nicht zu gut vorbereitet waren. Auch die Fernsehwarnungen am Donnerstag stuften die Insel Busuanga zunächst nur mit Stufe 1 ein, dies Stieg jedoch über den Freitag zu Stufe 2 und 3 von 5. Ich habe nie herausgefunden auf welche Warnstufe es gestiegen ist.
Taifun Warnung, Donnerstag, 7. November 2013

Die Stufe am Freitag zu erhöhen hätte jedochfür viele die Menschen auf der Insel auch nicht viel gebracht, da Freitag morgen aus Sicherheitsgründen schon der Strom abgestellt wurde. Dies war sehr hilfreich da am Tag nach dem Sturm keine einzige Stormleitung höher als 2m über dem Boden hing. Am Freitagabend wurde der Wind bis 22 Uhr immer stärker, riss die Blätter der Palmen im Hotel ab, und versetzte Stühle, die ich beim Frühstück meist mit 2 Händen bewegen musste. Ab um 22 Uhr gab es recht plötzlich eine Pause, der Wind nahm abrupt ab, was wir da jedoch nicht wussten war, dass wir im Auge des Sturmes waren, welcher direkt über die Stadt Coron hinweg zog. Wir gingen gegen 23 Uhr schlafen, andere Hotelgäste meinten jedoch, dass es gegen 2 Uhr nachts wieder starke Winde gab, da dann die andere Seite des Taifuns über uns zog. Am nächsten Morgen war die Verwüstung groß. In der Siedlung neben unserem Hotel, sind einige Dächer abgedeckt und Wände weggeweht worden sowie ganze Häuser umgefallen. Bäume wurden entwurzelt und fielen auf die Straße oder auf Häuser. Bambussträucher mit 10cm dicken Bambusrohren sahen aus wie ein riesiges Mikado und viele der Hütten auf dem Markt waren auch schwer betroffen.
Blick aus dem Hoteleingang
Markt in Coron
Siedlung neben dem Hotel
Umgeknickter Bambus
Nach und nach realisierte jeder das Ausmaß des Verwüstung und die aussichtslose Lage in der wir uns alle nun befanden. Strom gab es keinen, da das gesamte Stromnetz auf dem Boden lag. Das hieß auch, dass es keine Geldautomaten funktionierten. Da die Banken am Wochenende geschlossen waren, konnte man in der gesamten Stadt kein Geld bekommen. Zum Glück hatte unser Hotel ein Notstromaggregat wodurch man elektronisch bezahlen konnte. Die gesamte Insel war für 2 Tage von der Außenwelt abgeschnitten, das hieß das Geld, Nahrung und Wasser welches es auf der Insel gab, alles war was man bekommen konnte. Auch hier war unser Hotel sehr gut vorbereitet und hatte für alleGäste genügend Nahrung und Wasser zu Verfügung. Desweiteren waren Informationen generell spärlich und änderten sich stündlich. Zum Beispiel erhielt ich am Samstag nach dem Taifun Aussagen die von einem planmäßigen Rücklug am Sonntag, den 10. November bis hin zur Wiederaufnahme des Flugbetriebes am 16. November reichten. Die offizielle Aussage am Samstagabend war letztere. Dies hat wohl auch dem Letzten aufgezeigt, wie schwer die Lage war. Da keiner von uns Hotelgästen eine weitere Woche Zwangs'urlaub' machen  wollte, suchte am Sonntag jeder nach einer Möglichkeit so schnell wie möglich von der Insel zu kommen. Fähren zur nahegelegenen Insel El Nido oder Direktfähren nach Manila waren sehr gesucht. Wir stellten uns ebenfalls 2 Studen für die Manilafähre an, für welche wir die letzten Tickets, für eine 20 Stunden Überfahrt zu einem noch nicht bestätigten Zeitpunkt, bekommen haben. Erstmal erleichtert ein Ticket ergattert zu haben, mussten wir nur noch warten bis die Fähre hoffentlich am Montag ablegen sollte. Wir kamen zum Glück nicht dazu dies wirklich ausprobieren zu müssen, da am Sonntagabend dann die erfreuliche Nachricht verbreitet wurde, dass am Montag normale Linienflüge wieder beginnen. Am Montagmorgen könten wir uns daher auf den erstmöglichen Flug am Dienstag buchen konnten. Mit dem nun sicheren Flug am Dienstag, versuchten wir den letzten Tag so gut es ging zu genießen. Wir unternahmen eine weitere Inselhopping-Tour, welche am Montag das erste Mal nach dem Taifun wieder angeboten wurde. Leider war es jedoch nicht wie zuvor. Die wunderschönen Korallenriffe, welche wir 4 Tage zuvor beschnorchelt hatten, waren nun teilweise oder vollständig zerstört. Korallen waren abgebrochen, lagen auf dem Boden und viele der bunten Farben gab es danach nicht mehr zu sehen. Auch die viele der riesigen Bäume auf der Insel Coron waren wie Strichhölzer umgeknickt.
Am Dienstag konnten wir dann zum Glück wieder die Insel verlassen. Auch der Flughafen hatte einiges abbekommen, da war es kein Wunder, dass dieser für 2 Tage gesperrt war.
Francisco del Reyes Airport, Coron
Viele Leute haben mich danach gefragt, warum wir nicht vorher zurückgelflogen sind, da es absehbar war, dass der Taifun die Insel trifft. Ich hatte jedoch bis zum Mittwoch danach nicht gewusst, dass der Taifun genau über uns gezogen ist.
Quelle: nytimes.com
Auch viele Prognosen in Nachrichten und Zeitungen hatten bis einen Tag vor dem Eintreffen angedeutet, dass es auf Coron nicht zu schlimm werden bzw. Coron nicht direkt getroffen werden soll. Auch wäre er Mittwoch an dem wir ankamen der letzte Tag gewesen, an welchem man hätte noch abfliegen können.
philstar.com
Im Nachhinein war es eine erstaunliche Situation aus der wir unversehrt entkommen konnten. Am Ende der 6 Tage auf der Insel kannten wir jeden Gast unseres Hotels und waren mit drei weiteren Paaren gut befreundet, da diese wie wir zwei Tage lang genau das gleiche machten wie wir: versuchen Geld zu bekommen, Fährentickets zu kaufen, Flüge zu buchen oder einfach Abendessen zu gehen.

Messiah in der Sydney Oper

Zurück aus den Philippinen begannen in der gleichen Woche die Proben zum Messiah Konzert im Sydney Opernhaus für welches wir als Chorsänger teilnehmen wollten. Nach der strikten Regelung durfte man keine Probe verpassen, jedoch waren wir zur ersten Probe am Montag noch auf den Philippinen. Mit einer außergewöhnlichen Begründung konnten wir jedoch diese Probe in der zweiten Woche nachholen. Nach weiteren 4 Wochen waren dann am 12. 14. & 15. Dezember die Auftritte in der Konzerthalle der Opernhauses. Die Aufführung am Sonntag vor vollem Haus war besonders gut gelungen und wurde mit standing ovations bejubelt.
Messiah Aufführung, 15. Dezember, Sydney Opera

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