Mittwoch, 29. Dezember 2010

Urlaub in Neuseeland und Australien - Teil 2

Australien

Am Freitag Morgen flogen wir sehr zeitig von Christchurch nach Melbourne, wo wir einen diesmal etwas sportlicheren Ford abholten um damit die Kurven der Great Ocean Road bis zu den Twelve Apostels abzufahren.
Auf dem Weg dahin hielten wir in Geelong, einer kleineren aber mit 160.000 Einwohnern immer noch der 12. größten Stadt Australiens, zum Mittagessen an. Durch einige Pausen , z.B. um freilebende Koala Bären zu beobachten und durch die vielen Kurven braucht man für die 250 km von Melbourne bis zu den Twelve Apostels gute 5 Stunden.
Mit auf einem freien Landstück, sah man auf einmal einen Helicopter vor uns und gleich war auch der Parkplatz ausgeschildert. Auch ohne einen Helicopterrundflug, ganz gewöhnlich vom Boden aus sehen die Felsformationen sehr beeindruckend aus. Die Gischt der vielen Wellen fängt sich an der Steilküste und lässt das Meer neblig erscheinen.
Nachdem wir uns satt gesehen haben, ging es an diesem Abend durch das Landesinner, vorbei an unzähligen Kuhherden und Milchfarmen zurück nach Melbourne, wo wir nach einem sehr langen Tag sehr froh waren endlich angekommen zu sein. Am Samstag, ließen wir uns, nachdem wir das Auto zurückgegeben hatten, ein leckeres Frühstück schmecken und schländerten danach über den Vicotria Markt. Weiterhin stand auf dem Program uns den Strand in St. Kilda anzuschauen und da am Strand Mittag zu essen und danach durch den Botanischen Garten zu spazieren bevor wir dann abends weiter nach Cairns geflogen sind. Da als letztes Flugzeug um Mitternacht angekommen, gab es ein Transportproblem, da um diese Zeit keine Busse fuhren und nur alle 5-10 Minuten mal 2-3 Taxis vorbeikamen, was eine Weile gebraucht hat bis die Passagiere des Fluges alle vom Flughafen abtransportiert wurden. Cairns begrüßte uns auch direkt mit tropischem Regen und schwülen 28°C. Am nächsten Tag schauten wir uns die Stadt an, die durch die vielen deutschen Touristen etwas an irgendeine Stadt in Spanien erinnerte, mit dem Unterschied, dass in Cairns nicht nur deutsche Touristen zu Gast sind, sondern diese auch von deutschen Backpackern in Restaurants bedient werden. Am Nachmittag stand dann eine Aktivität auf dem Programm, wir waren in einem nahegelegen Örtchen Wakeboarden, wo die einheimischen Wakeboardfreaks ihre Tricks vorzauberten. Nach einem weiteren Tag, den wir mit dem Auto nördlich von Cairns im Daintree National Park und dem welterbegeschützen Kuranda verbrachten, führen wir südlich nach Airlie Beach von wo am Dienstag Mittag unsere Segeltour zu den Whitsundays startete.
Leider hatte sich das Wetter die ganzen Tage nicht erheblich gebessert, sodass der eigentlich weiße Sandstrand am Whiteheaven Beach eher grau aussah. Dennoch war die Unterwasserwelt beeindruckend. Neben vielen bunten Fischen, haben wir auf einigen Tauchgängen auch Haie und Schildkröten gesehen.
Auch allein das Tauchen entlang des Riffs und zwischen den Felsformationen war ein Abenteuer. Leider gingen diese zwei Tage sehr schnell vorbei und wir segelten über eine nicht mehr ganz so raue See zurück nach Airlie Beach, wo wir auch schon den Heimweg antreten mussten. Dieser brachte jedoch nochmal einen atemberaubenden Blick über die Whitesundays. Hamilton Island, eine Urlaubsinsel inmitten der Whitsundays mit mehreren Luxushotels, beherbergt einen Flughafen von dem aus der Luxustourist direkt mit seinem eigenen Golfcaddy zum Hotel fahren kann. Für uns ging es in die andere Richtung, entlang Australiens Ostküste über Brisbane, zurück zum angenehmen Klima Sydneys.

Samstag, 6. November 2010

Urlaub in Neuseeland und Australien

Neuseeland

Seit dem Ende unseres Urlaubes habe ich mich bisher immer davor gedrückt einen blog Eintrag dazu zuschreiben, da es einfach so viel zu erzählen gibt und ich nicht weiß wo ich anfangen soll.

Vor nun einem Monat hatte 2 Wochen Urlaub in denen ich zusammen mit Steffi Neuseeland und Australien erkundet habe. Am 1. Oktober flogen wir nachts von Sydney nach Christchurch, der zweitgrößten Stadt Neuseelands und größten Stadt der Südinsel. Am Samstag Morgen haben wir uns dann unsere Wohnung für die folgende Woche ausgeliehen. Nach einer kleinen Einweisung in das Wohnmobil, durfte ich das 5 Meter lange Gefährt vom Hof fahren. Mit „so viel Heck“ um die Kurven zu fahren, war schon sehr gewöhnungsbedürftig und zum Glück ging es 1800 der 2000 km außerorts nur geradeaus.

Nach dem Beziehen der neuen Wohnung und einem großen Einkauf im nahe gelegen Supermarkt, haben wir Christchruch nach Süden verlassen und uns auf die langen manchmal einsamen und manchmal von Wohnmobilen besetzten Straßen Neuseelands zu begeben. Nach einigen Stunden waren wir inmitten von schneebedeckten Bergen und blauen Bergseen, wie dem Lake Tekapo und Lake Pukaki. Es begann schon zu dämmern als wir uns entlang des Lake Pukaku zum Mt Cook, dem höchsten Berg Neuseelands aufmachten. Da es eine sternenklare Frühlingsnacht war und es auch bis zu 5°C kalt wurde, wollten wir gern auf einem Campingplatz übernachten. Kurz vor 20 Uhr fanden wir einen Campingplatz der uns noch aufnahm und wo wir uns mit Wasser und Strom versorgen konnten. Am nächsten Morgen macht wir uns weiter nach Süden auf. Unser Ziel für diesen Tag war Te Anau eine sehr schöne, kleinere Stadt am gleichnamigen See. Auf der anderen Seite des Sees gelegen gibt es eine Glühwürmchenhöhle, durch welche wir abends eine Führung mit kleiner Bootstour unternahmen.


Vom südlichsten Punkt unserer Reise bei 45,6 Grad Süd ging es nun wieder etwas nordwestlich zum Fjordland Nationalpark, in welchem der berühmte Milford Sound liegt. An diesem nebligen Morgen ging es entlang des Lake Te Anau in die Bergkette an der Westküste, wo man eine zum Teil enge Straße mit Serpentinen und einem Tunnel passieren muss, bevor man von den Bergen zurück auf Meeresniveau am wunderschönen Milford Sound Fjord ankommt. Wenn man da ist sollte man auch unbedingt eine Schifffahrt auf dem Fjord unternehmen, wobei man wenn man Glück hat, Pinguine oder Delphine sehen kann. Wir hatten das Glück, dass der Himmel nach dem nebligen und wolkigen Morgen aufklarte und wir am Mittag sehr schönen Sonnenschein hatten, was bei 6.7m Regen pro Jahr an der Westküste eher selten der Fall ist.


Die meiner Meinung nach schönste Stadt Neuseelands, in den Bergen am See Wakatipu gelegen, ist Queenstown, wo wir uns für 2 Tage aufgehalten haben. Queenstown ist auch die Stadt, des Abenteuersports und der outdoor Aktivitäten. Von Gleitschirmfliegen, über Fallschirmspringen zu bungee jumping oder eine Powerbootfahrt auf dem einmündenden Fluss ist vieles möglich. Auf der anderen Seite kann man auch einfach am See oder im Queenstown Gardens entspannen, ein Eis schlecken, shoppen oder abends schön essen gehen.

Die letzte Etappe unserer Neuseelandreise führte entlang der Westküste, vorbei am Fox Gletscher und Franz Josef Gletscher nach Hokatika und von da zurück nach Christchurch. Dies waren die einzigen 2 Tage mit nicht so gutem Wetter, was bei bis zu 12m Regen im Jahr auch kein Wunder ist. Das Interessante ist, dass sowohl der Fox Gletscher als auch der Fraz Josef Gletscher nur 12 bzw. 20km vom Mt Cook entfernt sind, man aber um mit dem Auto von der einen Seite der Bergkette zu anderen zu gelangen mindestens 480km fahren muss. Wir haben dafür mit den anderen Ausflügen 5 Tage gebraucht.

Auf der Fahrt entlang der Westküste ist uns noch eine lustige Sache passiert. Auf dem Weg zu den Gletschern hielten wir an einem Rastplatz am Strand, gingen eine Runde spazieren und haben da auch gleich Mittag gegessen. Als wir aßen, war auf einmal ein dumpf brüllender Motor zu hören und links neben uns parkte ein schwarzer Lamborghini ein. Ich dachte mir, dass das fast noch unwahrscheinlich in Neuseeland ist, wie Sonnenschein an der Westküste, aber damit nicht genug. Der Mann stieg aus und wartete auf seine Frau, welche rechts neben uns ihren Aston Martin geparkt hatte. Dann gingen die beiden auch eine Runde spazieren, da sie sich ja auf der Straße nur durch den Rückspiegel gesehen hatten. Um herauszufinden wie unwahrscheinlich, dass in Neuseeland ist, habe ich versucht die Anzahl der zugelassenen Lamborghinis in Neuseeland herauszufinden. Wenn man bei ebay motors in der Modellauswahl Lamborghini auswählt erhält man zurzeit auf der deutschen Seite ein Angebot, auf der australischen Seite 9 Angebote und 165 Angebote in den USA. In Neuseeland kann man da nur Lamborghini Modelle kaufen. Auch auf lamborghini.co.nz gibt es gerade nur einen auf der Nordinsel gebraucht zu kaufen. Also können wirklich nicht sehr viele jemals auf die Südinsel geschifft worden sein. Mich würde mal interessieren wie viele es auf der Welt insgesamt gibt.



An unserem letzten Tag haben wir uns noch etwas im auch sehr schönen Christchurch umgeschaut und unsere Wohnung der letzten Woche auf einem Campingplatz gesäubert, wo uns einer der Langzeitcamper seinen Staubsauger angeboten hat und uns vom Erdbeben am 4. September erzählt hat. Mit ihm haben wir uns fast solange verquatscht, dass wir die Tour zum hostel in der Stadt und zurück zur Nähe des Flughafens fast nicht mehr bis 16:30 Uhr geschafft hatten. Zum Glück waren, die Leute bei der Abgabe so kulant, dass sie am Freitagnachmittag auch 16:32 Uhr noch den letzten van entgegen genommen haben.

Nach einer sehr schönen Woche und einem schönen Abend in Christchurch ging es Samstag früh um 7:00 wieder zurück nach Australien.

Sonntag, 19. September 2010

Guten Morgen Sydney


In der Woche vor meines 2-wöchigen Deutschland Aufenthaltes bin ich dazu gekommen Sydneys Skyline am Morgen zu fotografieren. Um 6:34 Uhr ging die Sonne am Montag, den 16. August auf. Das war auch der Start einer recht stressigen Woche, da es die Woche meines Umzuges war. Das heißt ich habe all mein Hab und Gut aus meiner alten Wohnung in ein Schließfach in der Stadt gebracht. Nach 5 oder 6 Touren mit 2-3 Koffern, Beuteln, Rucksäcken oder Boxen hatte sich mein Zimmer geleert und das 1 m^3 Schließfach gefuellt. Am Freitag Nachmittag sollte die seit 3 Wochen geplant Schlüsselübergabe stattfinden, wofür die vielbeschäftigte Maklerin auf einmal keine Zeit mehr hatte. Das hatte noch meinen Zeitplan durcheinander gebracht und meinen Abflug etwas knapp werden lassen, da ich nicht direkt von meiner Wohnung zum Flughafen fahren konnte, sondern erst nochmal zu deren Büro musste um ein Formular auszufüllen. Da der Flug dann eine Stunde zu spät war, war die Hektik wie so oft umsonst. Kurz nach 17 Uhr war mir das dann alles egal, nachdem dann alles verstaut, gesichert und geklärt war, konnte ich mich im Sitz zurücklegen und entspannen in Richtung Norden abheben.

Sonntag, 8. August 2010

Sydney im Winter

Jetzt Anfang August befindet sich Sydney immer noch in Mitten des Winters, welcher sich jedoch seit der letzten Woche als recht angenehm präsentiert. Mit wolkenlosem Himmel und Temperaturen von 8 Grad nachts bis zu 20 Grad tagsüber lässt es sich draußen sehr gut aushalten.

Da letzes Wochenende unser Fußballspiel noch wegen Regen ausgefallen war, spielen wir dieses Wochenende 2 Spiele. Eines davon mit das kurioseste meiner Fußballkariere hatten wir gestern. Wiedermal nur zu zehnt diesmal aber gegen 11 von Beginn an, lief es in der 1. Halbzeit gegen uns. Nach einiger Zeit und einem Elfmeter gegen uns, hatten wir einen Rückstand von 1:3 angesammelt. Dazu kam noch dass wir wegen Rangeleien eine rote Karte kassierte, die gegnerische Mannschaft jedoch gleich 2, sodass die Partie wieder ausgeglichener war. Nach einer Formationsumstellung und einer Besinnung auf's Fußballspielen lief die 2. Halbzeit überaschend positiv. Ich rückte ins Mittelfeld vor und konnte den Ball nach einer vergebenen Chance ins Tor stolpern und damit den Anschlusstreffer markieren. Auf einmal lief's wie ein Länderspiel und wir konnten nachlegen und vorbeiziehen. Daran konnte auch ein weiterer Elfmeter gegen uns nichts ändern, sodass wir 5:4 gewannen.

Meine andere Wochenendbeschäftigung in den letzten 2 Wochen war die Wohnungssuche. Nachdem ich Ende Juli die Kündigung meines Mietvertrages zu Ende August erhalten habe, bin ich gerade dabei mich nach einer neuen Bleibe umzuschauen. Generell ist es hier gut möglich innerhalb von 2 Wochen eine Wohnung zu finden und dann auch direkt schon drin zu wohnen. Die Möglichkeit so schnell etwas zu finden hat mich am Anfang verwundert und ich habe es mehr auf die vielen Wohnungen die angeboten und nachgefragt werden geschoben. Mittlerweile sind mir weitere Gründe dafür aufgefallen, z.B. die Kündigungsklauseln der Mietverträge. Bei einem "fixed-term" Vertrag, so wie jede Wohnung hier vermietet wird, kann jede Partei, mit 14-tägiger Frist zum Ende des Vertrages kündigen. D.h. man sollte auch schnell etwas finden können um die Zeit dazwischen nicht im Hotel übernachten zu müssen. Auch bei einem unbefristeten Vertrag sind die Kündigungenfristen mit 60 Tagen nicht zu groß.
Wenn man sich bei Wohnungsbesichtigungen die anderen Interessent anschaut, habe ich letzter Zeit auch vereinzelt ältere Herren mit großem Geldbeutel festgestellt, die eigentlich zu einem Verkauf eines Apartments im gleichen Gebäude wollten. Ein größes Geschäft der hiesigen Maklerbüros scheint auch darin zu bestehen, Apartments an Investoren zu verkaufen und sie danach für sie zu verwalten und eine möglichst hohe Rendite für die Geldgeber herauszuholen.
Wie auch immer, mittlerweile habe ich eingesehen, dass es noch andere schöne Wohnung in Sydney gibt, für die ich mich einfach entscheiden muss und das es der Umzug neben dem ganzen Aufwand auch etwas Positives hat. Bis dahin genieße ich die noch verbleibenden schönen Sonntag hier.


Donnerstag, 22. Juli 2010

Neuseeland

Während der letzten 8 Wochen hatte ich das Glück von Arbeit aus auf die Nordinsel von Neuseeland zu reisen. Leider dauerte der gesamte Trip nur 2 Tage und deckte Auckland und Wellington ab. Dennoch war es genug Zeit um einen ersten Eindruck von Neuseeland zu erhalten und ein paar Zeilen darüber zu schreiben zu können.
Auf dem Flug nach Neuseeland dachte ich, dass wenn die Erde eine Scheibe wäre, dann müsste das Ende wohl gleich hinter Neuseeland liegen. Mit 174.5° Ost ist man nur noch rund 490km vom gegenüberliegenden Teil des Nullmeridianes entfernt. Von Sydney aus fliegt man 3 Stunden nach Auckland am nördlichen Ende der Insel und wenn man nach diesen 3h über Wasser endlich wieder Land sieht, stellt man fest, dass die Insel von oben so aussieht wie eine Kreuzung aus Irland und Tahiti, grüne Wiesen in hellblauem Wasser.
Am Flughafen angekommen, wird man im duty-free shop direkt von freundlichem Personal zum Alkohol und Tabakkonsum eingeladen. Man bedenke, dass ich erst in das Land hinein wollte. Nach einer recht langen Fahrt vom Flughafen kommt man in Auckland, der ehemaligen Hauptstadt Neuseelands an. Eine 1,3 Millionen Stadt, die jedoch trotzdem recht ruhig ist. Da ich nur einen halben Tag da verbracht habe, kann ich eigentlich auch nicht viel mehr über die Stadt erzählen.

Von da ging es weiter nach zur aktuellen Hauptstadt Neuseelands, nach Windy Wellington. Den Namen hat Wellington wirklich verdient. Ich hatte selten eine solch holprige Landung, dabei war es noch nicht sehr schlimm verglichen zu beispielsweise hier. Da wir in Wellington übernachteten, blieb etwas Zeit um sich in der Stadt umzuschauen. Die wohl größte touristische Attraktion im Winter ist das Te Papa Museum, welches von neuseeländischer Flora und Fauna, über die Geschichte der Ureinwohner und Neuseelands im 19. und 20 Jh. bis zur Kunst der Neuseeländer und Maori alles beinhaltet. Das Wetter in Wellington kann man außer windig auch einfach mit novemberlich beschreiben. Zu dem Wind gesellte sich Regen, der draußen herum spazieren eher unangenehm machte. Den Abend verbrachte ich im einem sehr gemütlichen Kino, in welchem Herr der Ringe uraufgeführt wurde. Auf den Armlehnen der breiten Sessel sind, die Namen der Personen eingraviert, die bei der Uraufführung in dem jeweiligen Sessel saßen. Am nächsten Tag beim Abflug machte Windy Wellington mit Windgeschwindigkeit um 100 km/h seinem Namen wieder alle Ehre.



Sonst ist in den letzten 8 Wochen in meinem Leben nichts Außergewöhnliches passiert. Am Wochenende habe ich meist Fußball gespielt, wobei wir in letzter Zeit regelmäßig mit weniger als 11 Mann aufgelaufen sind, dann aber bis zur Halbzeit noch auf 11 auffüllten, sodass wir das Spiel in der 2. Halbzeit, falls notwendig drehen konnten. Auch wenn ich selbst in letzter Zeit keine Tore erzielen konnte, sieht es insgesamt jedoch danach aus als könnten wir am Ende der Saison unser Abschließen berechtigt feiern.

Fußball WM in Australien

In den letzten 4 Wochen wurde in der schon beschriebenen Zeitgleichung 24 = arbeiten + schlafen + Freizeit ein neuer Summand eingeführt, nämlich Fußball schauen. Das nahm hin und wieder 90 min, meistens vom schlafen Summand weg. Da wie letzten Spiele hier immer 4:30 Uhr stattfanden war es gegen Ende der WM schon etwas anstrengend live "am Ball" zu bleiben.

Da die letzte Geschichte schon sehr lang her ist, fang ich am besten mal mit dem Deutschland - Australien Spiel an. Kick-off war zur beschriebenen unchristlichen Zeit, was viele Austrlier und Deutsche jedoch nicht daran gehindert hat, sich in einer frischen Winternacht nach draußen vor die Leinwand im Darling Harbour zu begeben. Da Fußball hier nicht die favorisierte Sportart ist, ist es schon erstaunlich soviele Australier da zu sehen. Leider (oder besser so) vermiesten die Deutschen den Australiern die Partylaune schon nach wenigen Minuten, sodass die Hälfte der Fan in der Halbzeit den nach Hauseweg antraten. Spätestens 10 Minuten vor Ende der Partie waren die deutschen Fans dann in der Überzahl. Dann konnten auch wir einen Platz mit guter Sicht ergattern. Da merkt man dann doch wieder, dass die Australier nicht des Fußballs wegen da waren. Wäre man auch die 2. Halbzeit da geblieben, hätte man wenigsten noch 2 schöne Tore gesehen.
Das Gute am Fußballspiel in der Morgenstunde war, dass wir noch den ganzen Tag vor uns hatten und der kühle Morgen sich in einen wunderschönen Tag wandelte, an dem wir eine 10km Wanderung entlang des Coastal walks von Maroubra nach Bondi unternahmen.

Samstag, 22. Mai 2010

Herbstliches Sydney

Seit einigen Wochen ist es hier doch merklich frischer geworden. Auch wenn es auf den selbsen Breiten wie Rabat (Marokko), Atlanta, Los Angeles (USA), Osaka (Japan) liegt, gibt es hier ausgeprägte Jahreszeiten. d.h. z.B. färben sich die Blätter mancher Bäume. Hier einfach ein paar herbstliche Australieneindrücke.




Sonntag, 16. Mai 2010

Leben in Australien 1: Statistik

Ich wollte ja schon länger mal einen Vergleich von verschiedenen Sachen wie dem Steuersystem, der Rentenversicherung, der Krankenversicherung oder dem Lebensstandard zwischen Deutschland und Australien ziehen. Nach meinen jetzt 8 Monaten hier habe ich manchmal das Gefühl, dass Deutschland sich das eine oder andere von hier abschauen könnte. Zum Einstieg erst einmal ein paar Grundfakten von 2009. Sehr leicht zu finden ist, dass sich in Deutschland 4 mal soviele Menschen auf einem 21stel der Fläche zwängen. In Australien kann man sich also sehr leicht etwas einsam fühlen. Schaut man weiter in die Altersaufteilung
Land Deutschland Australien
Bevölkerung 2009 81.8 Mio. 22.3 Mio
Bevölkerung 0-14 13.4% 18.1%
Bevölkerung 15-64 65.8% 68.4%
Bevölkerung 65+ 20.7% 13.5%
sieht man dass in Deutschland jeder Arbeiter 0.518 Nicht-arbeitende zu versorgen hat, während die Australier weniger arbeiten müssen um ihre Gesellschaft zu versorgen und nur für 0.462 Menschen mitarbeiten müssen.
Abhängigkeitsverhältnis 51.8% 46.2%
Neben der schlechteren Ausgangsposition von Deutschland wird's noch interessanter wenn man sich die Veränderungsraten anschaut. Die einzige Bevölkerungsschicht, die in Deutschland wächst sind die über 65 Jährigen.
Bevölkerungswachstum 1999-2009 p.a. -0.04% +1.4%
Bevölkerungswachstum* -0.2% +2.0%
Bevölkerungswachstum* 0-14 -1.3% +1.4%
Bevölkerungswachstum* 15-64 -0.5% +2.1%
Bevölkerungswachstum* 65+ +1.3% +3.0%
* Wachstum von 2008 auf 2009

Wenn man dazu in Mathe 11. Klasse aufgepasst hat und die Quotientenregel anwendet (Schulmathe war also doch zu etwas gut), sieht man dass sich das Anhängigkeitsverhältnis in Deutschland jedes Jahr um 0.4% verschlechtert, während die Australier sich es leisten können nächstes Jahr genau soviel zu arbeiten, wie dieses.
Veränderung des Abhängigkeitsverhältnisses +0.4% 0.0%
Schaut man sich das Nationaleinkommen an, sieht man dass Australien von 1999-2009 ohne Inflation gesehen im Durchschnitt 3.1% mehr gearbeitet hat, wohingegen Deutschland 0.7% p.a. mehr gearbeteit hat. Da der Zeitraum ist vielleicht etwas unfair vergleichen wir auch einmal 1995-2005. Da sieht es etwas ausgeglichener aus mit 2.7% (AUS) und 1.2% (DEU). Also hat jeder einzelne Australier im Durchschnitt über die letzten 10 Jahre pro Jahr rund 1.7% (3.1%-1.4%) und jeder Deutsche rund 0.7% (0.7%-0.05%) pro Jahr mehr oder besser gearbeitet. Vielleicht (er)schaffen Australier auch dadurch mittlerweile mehr pro Person als Deutsche.
Nationaleinkommen p.P. in gleicher Kaufkraft in USD umgerechnet 2009 34 200 USD 38 900 USD

Zum Abschluss der Statistikeinführung noch etwas zur Lebensqualität. Wenn Australier nicht bessere Gene haben, leben sie vielleicht einfach gesünder und dadurch länger.
Lebenserwartung Jahre 82.1 83.6


Auch in verschiedenen Lebensstandardmaßen schlägt sich Australien weltweit nicht schlecht. Auf der anderen Seite kann man Deutschland zu Gute halten, dass das Einkommen gleicher verteilt ist als in Australien.
HDI 22. Platz 2. Paltz

Meine australische Fußballkarriere

Vor 2 Monaten bin ich von einen Arbeitskollegen einmal zu einem Mittagspausen-Fußballspiel neben dem Botanischen Garten eingeladen worden, wo mich dann jemand von einer anderen Firma fragte, ob ich Lust habe in einer Liga zu spielen. Er lud mich zum mittwöchlichen Training ein, an dem ich die letzten paar Wochen teilnahm und seit 2 Wochen kann ich nun auch bei den Spielen am Wochenende mitspielen. Dieses Wochenende haben wir, die Belmore Eagle, mein erstes Auswärtsspiel gegen Five Docks bestritten. Auf einem sehr schön am Wasser gelegenen Fußballplatz traten wir zu dreizehnt gut motiviert an. Schon nach den ersten 5 Minuten hatten wir 2 Großchancen vergeben, aber nach weiteren 5 Minuten auch zwei Tore gemacht. Man muss dazu sagen, dass das Spiel wahrscheinlich schon vorher entschieden war, da wir, Tabellenerster, gegen den viert letzten gespielt haben. Aber trotzdem war es spannend bis zum Schluss in welcher Höhe es wohl ausfallen würde. Nach einem vergebenen Elfmeter bei 3:0, meinte der Kapitan, dass wir uns doch etwas zusammenreißen sollen, da andere sicherlich 6:0 gegen die spielen. So liefen unsere Stürmer, motiviert einen Hatrick zu machen, weiter schnell in der 2. Hälfte. Nach einer Flanke von rechts, kam die Kopfballabwehr direkt vor meine Füße, an der Strafraumgrenze und da ich schon in der ersten Hälfte, aus Angst den Ball in den 3. Stock zu schießen, etwas zaghaft zugetreten habe, dachte ich nun was soll und habe den Ball so gut erwischt wie man es sich hätte nur vorstellen können. Am Abwehrspieler und Torwart vorbei in die linke untere Ecke des Tores, machte ich das 5:0 und das 4. Tor meiner Fußballkarriere. Nach einer weiteren Zugabe pfeifte der Ref das Spiel mit 6:0 ab, was unsere Spitzenposition in der Tabelle sicherte.

Freitag, 14. Mai 2010

Besucherkalender

Zum Anlass verschiedener Anfragen, von Besuchen hier in Australien, habe ich in meinem google calendar mal einen Kalender eingerichtet, der die Besuchszeiten organisieren soll. Da er jetzt noch komplett leer ist weiß ich nicht ob es überhaupt Sinn macht. We'll see. Ich dachte ich trage darin die definitiven Besuchstermine ein (ohne dass man sehen kann wer es ist).


Sonntag, 2. Mai 2010

Melbourne & F1

Nachdem ich seit längerer Zeit selbst mal wieder auf meinen Blog geschaut habe, war ich etwas überrascht wie lang ich mich schon nicht mehr gemeldet habe. Die Begründung in den letzten 4 Wochen ist ganz einfach: Zeit zum Schreiben pro Tag = 24 - Zeit zum (Arbeiten, Schlafen, Reisen). Da ich nicht länger als normal gearbeitet noch geschlafen habe, ist klar was der Grund war - ich war einfach viel unterwegs.

Angefangen mit einem halben Wochenende mit Kollegen im Hunter Valley, einem bekannten Weinanbaugebiet in New South Wales, über ein Formel 1 Wochenende in Melbourne, ein Wochenende mit mit meinem Vater in Brisbane und Umgebung und ein weiteres Wochenende mit meinem Vater in den nahegelegenen Blue Mountains, arbeite ich mich langsam wieder an die Gegenwart. Ein Entspannungs- und Umzugswochenende habe ich noch vernachlässigt, mit welchem ich sämtliche Wochenenden seit meines letzten blog Eintrages erklärt hätte.

F1 & Melbourne

Fange ich also am besten mal mit dem Formel 1 Wochenende am 27.-28.3. an. Daniel ein Freund, eines Freundes, der seit Januar hier ist und ich hatten uns am Freitag abend nach Melbourne aufgemacht um einerseits Melbourne kennenzulernen und andererseits unser erstes Formel 1 Rennen zu sehen.
Mit etwas Verspätung in Melbourne angekommen, checkten wir halb eins nachts im Hostel ein und machten uns auf, um noch ein Bierchen zu trinken. Unerwarteterweise war es gar nicht so einfach einen Pub zu finden, der um diese Zeit offen war und noch Bier ausgeschenkte. Nach den betrunkenen, jungen Leuten auf der Straße zu urteilen, hätten wir eigentlich von Pubs umzingelt sein müssen. Wir haben wahrscheinlich den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen, bis ich im Nachhinein erfuhr, dass viele nette Pubs und Bars sehr versteckt in Gassen liegen, denen man keine gemütlichen Pubs zutraut. Wir hatten nach 30 minütiger Suche doch einen gefunden und uns nach einem Bier ins Hostel zurückgezogen.

Am nächsten Tag fit und mit einem Kaffee gestärkt, folgten wir dem Tipp meines Kollegen uns den Strand in St. Kilda anzuschauen. Da ein Kaffee noch nicht den morgenlichen Kalorienbedarf deckte, kehrten wir in St. Kilda zum leckeren Frühstück ein. Danach ging es vor bei am Shrine of Remembrance zum Botanischen Garten. Mittlerweile war es auch 14:00 Uhr nachmittag, was man wegen des Motorenlärmes, der in der gesamten Stadt zu hören war, nicht verpassen konnte. Zur Vervollständigung unseres Melbourne Rundgangs unternahmen wir den "Streets and Lanes" walk, welcher durch die vielen Gassen führte und sehr nette und eindrucksvolle Hinterhöfe von Melbourne zum Vorschein brachte.


Nach dem Sonnenuntergang wollten wir unbedingt noch das Dach der südlichen Hemisphäre besteigen, den Eureka Tower, mit 297 m das zweithöchste Gebäude südlich des Äquators. Unser Abendbierchen danach haben wir nicht in einem der kleinen, versteckten Pubs, sondern auf dem offensichtlichsten Platz Melbournes, dem Federation Square eingenommen.

Sonntag ging es dann direkt morgens auf die Rennstrecke, den Albertpark. Normalerweise ein schöner Park mit Golfplatz, ähnelt der Albertpark am Rennwochenende eher einem Rockfestival mit zehntausenden von Menschen.

Mit mehr als 6 Stunden Zeit vor dem Rennen, konnten wir in Ruhe die Autos der Formel 5000 und Australian GT Serie ansehen und diese etwas später auch auf der Strecke bewundern. Kurz vor 16:00 Uhr kam dann die Fahrerparade vorbei, d.h. alle F1 Fahrer präsentierten sich in Oldtimern. Worauf das Vorprogramm mit einem F18 Jet und einem Airbus A380 Überflug komplettiert wurde.


Das beeindruckenste am Rennen war die Nähe zur Strecke und damit Lautstärke und Tonhöhe mit der die F1 Autos nur 10m neben uns mit 270 km/h vorbeigefahren sind. Zum Glück hatten wir uns ein paar Ohrstöpsel am Eingang gekauft, sonst hätten unsere Ohren gelitten. Vom Renngeschehen an sich hat jeder deutsche Fernsehzuschauer sicherlich mehr mitbekommen als wir. Da wir nach dem halben Rennen unseren Platz mit der Leinwand aufgegeben hatten, um ein paar andere Stellen zu erkunden verloren wir schnell die Übersicht. Die Siegerehrung hatte am Ende wenigsten Aufschluss über die ersten 3 Plätze gegeben.

Samstag, 13. Februar 2010

Australischer Sommer

Nach dem nun schon zweiten verregneten Wochenende in Folge, bietet die Gelegenheit sich auch die Attraktionen im Inneren, wie das Aquarium, die Art Gallery of New South Wales oder das verschiedene Museen anzuschauen. Nachdem ich schon Kängurus und Koalas, sowie Australiens giftigste Spinnen und Schlangen im Zoo gesehen habe, besichtigte letztes Wochenende Australiens gefährliche Unterwasserwelt mit verschiedenen Haiarten und giftigen Quallen. Jetzt habe ich die meisten lebensgefährlich Tierarten aus sicheren Entfernung gesehen und hoffe, dass ich nie eines davon im Freien antreffe. Außer den beeindruckenden 4m langen Haien 3m breiten Stachelrochen und riesigen Krokodilen, gab es aber auch viele erstaunliche kleine Unterwasserlebewesen zu sehen. Ich habe zum Beispiel vorher noch nie einen Großen Fetzenfisch (seedragon) gesehen. Auch alle Nemo Darsteller waren da, angefangen bei Nemo selbst, über Dory, die Schildkröten und Haie.


Am Sonntag wagte ich mich nach dem 24 stündigen Regenfällen außer Haus um in die Art Gallery of NSW zu gehen. Am Botanischen Garten im Park gelegen und mit Blick auf das Meer erscheint der Blick aus den Panorama Fenstern fast genauso malerisch wie die Gemälde drinnen. Erstaunlich auch Bilder vom Sydney in 1880 zu sehen, auf denen alles sehr ländlich aussieht. Was noch erstaunlicher ist, ist dass es hier auch 1980 und sogar 1990 noch völlig anders aussah, die Innenstadt z.B. nicht mal die Hälfte der Hochhäuser hatte und das ist gerademal 20 Jahre her. Hier habe ich mal einen 1980 - 2009 Vergleich gesucht.






Auch wenn das Museum aus einem großen Teil australischer Kunst, gibt es einige für mich bekanntere Gemälde. Es sind also auch einige europäische Gemälde auf die andere Seite der Welt gezogen. Daher habe ich etwas recherchiert und ein kleines Bilder-Quiz erstellt, bei dem man nicht nur den Namen und Künstler, sondern auch das Museum in dem es jetzt permanent ausgestellt ist, erraten soll. Die Lösung gibt's beim daraufclicken.
















Samstag, 6. Februar 2010

New South Wales - National Parks

Wer den Australischen Kalender verfolgt, hat mitbekommen, dass hier vor 2 Wochen Dienstag ein Feiertag war und man dadurch mit einem Tag Urlaub 4 Tage frei nehmen konnte. Das sollte man ausnutzen, dachte ich, und buchte gleich Anfang Januar einen Flug nach Cairns und dem Great Barier reef. Als das besagte Wochenende näher kam, stellte sich dieses Wochenende jedoch als immer ungünstigerer Zeitpunkt für das Vorhaben heraus. Gerade an diesem Wochenende sollte ein Zyklon etwas nördlich von Cairns über das Meer ziehen, sodass noch nicht einmal klar war, ob alle Flüge von und nach Cairns planmäßig fliegen. Da das Risiko 4 Tage im Regen zu sitzen und sich zu langweilen zu groß war, bin ich doch in dem 95 prozentigen, sonnigen Teil Australiens geblieben.
Zusammen mit einem Freund haben wir uns ein Auto gemietet und sind etwas nördlich und südlich von Sydney unterwegs gewesen und haben dabei Wanderungen durch den Regenwald, entlang des Strandes und am Abgrund von Kliffs unternommen. Wir stellten uns mutig der australischen Fauna und gingen unter einem Spinnennetz, von einer für deutsche Verhältnisse riesigen Spinne durch, sahen eine Schlange oder Schleiche und boxende und springende, freie Kängurus.
Insgesamt stellte es sich als gute Alternative zu einem verregneten und welligen Tauchgang im aufgewühlten Meer heraus, bei dem die Sicht unter Wasser wahrscheinlich nicht viel besser als über Wasser gewesen wäre. Außerdem hatten wir Spaß während der Fahrt und haben uns zu 99% auf der richtigen Seite der Straße gehalten.
Zurück in Sydney, bin ich nach Weihnachten auch dazu gekommen ein paar Panoramafotos mit meiner neuen Kamera zu schießen, die es nun im Kopf des blogs oder auf flickr zu sehen gibt.

Freitag, 8. Januar 2010

Die Welt ist eine Kugel

Ein frohes und gutes, neues Jahr wünsche ich Euch allen.

Nach einer super Silvesterfeier in Dresden (hier eine kurze Beschreibung und ein paar Bilder vom Feuerwerk auf Rico's blog) trat ich am 2.Januar meinen längsten Arbeitsweg, bisher und hoffentlich auch aller Zeiten, an. Die Route war Kamenz - Dresden - Frankfurt - Peking - Sydney (17140 km). Anhand der 5 Stationen, von denen 4 auf der Nordhalbkugel, kann man sich schon ausrechnen, dass da einiges schief gehen kann. Die erste zu meisternde Hürde war, den Flug in Frankfurt zu bekommen. Der bereits gebuchte Zug, der 2:20h vor Abflug in Frankfurt ankommen sollte, erschien mir an dem Tag zu knapp kalkuliert zu sein, weshalb ich in Dresden bereits 11:02 abfuhr. Wegen eines Triebwerksschadens trat die erste Verspätung bereits nach 1.2% der Reise in Leipzig ein. Dort holte mich mein ursprünglicher 12:02 Zug wieder ein, der mich mit 40 min Verspätung, aber immer noch rechtzeitig zum Frankfurter Flughafen brachte. Da angekommen lief alles glatt und nach weiteren 9 h oder 8200km landete ich im verschneiten Peking, dessen Flguhafen, sicherlich dank der Olympischen Spiele auf Hochglanz poliert war. Ich habe noch nie einen mehr spiegelnden Fußboden gesehen als da.



Als wir 10 min nach geplanter Abflugzeit noch nicht ins Flugzeug durften, war mir klar, dass sich die Wartezeit auf mehr als die eigentlichen 4 h verlängert. Gegen 19 Uhr konnten wir dann endlich einsteigen. Der Kapitän begrüßte uns und warnte direkt mit weiteren Wartezeiten, um die erforderlichen die Enteisungsprozeduren durchzuführen. Da der Schneefall so stark war, war nach der Enteisung die Rollbahn hinter uns eingeschneit und musste geschoben werden, was noch eine Stunde gebraucht hatte. Wie man sich denken kann, kann in einer Stunde schon eine Menge Schnee auf die Tragflächen fallen, welche daher auch nochmal 30 min enteist werden mussten. Nach insgesamt 3h im Flugzeug hebten wir 22 Uhr mit schlechter Laune endlich gen Süden ab um am Montag 13 Uhr Sydney Zeit da anzukommen. Mein erster Arbeitstag in 2010 war dadurch um 6 h verkürzt, was aber nicht so schlimm war, da hier eh gerade alle im Sommerurlaub sind. Insgesamt haben die 17140 km 41 Stunden gedauert, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 420 km/h entspricht.



Interessante Vergleiche, die zeigen, dass Australien schon echt weit weg ist, sind folgende: Auch das Licht, was bekanntlich schwer überholen kann, benötigt für die Distanz 83ms, was erklärt warum, das Kopieren von Daten vom deutschen Server, gefühlt ewig dauert. Auch interessant ist, dass angenommen man könnte lautgenug rufen, dass der Schall noch hier zu hören wäre, wäre das trotzdem erst nach 14 Stunden der Fall. So gesehen war ich mit 41 Stunden und der ganzen Wartezeit gar nicht so langsam. Noch eine interessantes Experiment, für den Beweis, dass die Erde eine Kugel ist. Wenn man die kürzeste Verbindung zwischen Dresden und Peking zieht, was wäre am nächsten an der Verbindungslinie: warschau (Polen), Vilnuis (Litauen) oder Moskau (Russland)? Überraschend oder nicht überraschend ist es die Hauptstadt von Litauen. Sogar die Ostsee liegt nur 110 km nordlich der Verbindungslinie, die von Dresden 55° nach Nordosten verläuft. Dafür das China im Osten liegt und ich schlussendlich nach Süden will, denkt man nicht, dass die kürzeste Strecke nach Norden führt. Die Welt scheint also eine Kugel zu sein, die sich zurzeit in 2 Hälften teilt. Eine Hälfte mit -10°C und die andere mit +20°C.