Sonntag, 27. November 2011

327.6mm ...

betrug der Niederschlag  in Sydney am niederschlagsreichten Tag, dem sechsten August 1986. Dies sind 327.6 Liter pro Quadratmeter oder ungefähr die Hälfte des durchschnittlichen Jahresniederschlags von Dresden.

Diese Woche sind wir zwar nicht in ganz in die Nähe dieses Rekordes gekommen, aber mit 90 Liter pro Quadratmeter hatten wir eine recht nasse Woche. In der Tat sehen wir heute das erste Mal seit 5 Tagen wieder die Sonne. Eine solch lange Phase mit völliger Bewölkung, ohne auch nur einmal das Sonnenlicht zu sehen, habe ich hier bisher noch nicht erlebt.

Dadurch bin ich auf die Idee gekommen mal wieder Wikipedia zu befragen und das "regnerische" London mit dem "sonnigen" Sydney verglichen. Mein bisheriger Eindruck von Sydneys Wetter ist, dass es hier im Vergleich zu Deutschland stärker regnet, der Wind stärker weht und die Sonne stärker scheint. Etwas überrascht hat mich Wikipedia jedoch schon.

regnerisches
London
sonniges
Sydney
Durchschnittlicher
Jahresniederschlag
601.5 mm 1212.8 mm

Im Gegensatz zu den allgemeinen Erwartungen an englisches und australisches Wetter ist dies sicherlich sehr überschaschend. Nun war die Meinung unserer englischen Mitbewohner: "In Sydney regent es seltener aber dafür stärker im Vergleich zu London". Wikipedia liefert auch einen Vergleich dafür

regnerisches
London
sonniges
Sydney
Durchschnittliche
Anzahl der Regentage pro Jahr
106.6 143.5

Nur von diesen beiden Statistiken würde man wohl klar London bevorzugen. Man kann das Wetter in Sydney jedoch auch nicht so schlecht reden. Es gibt hier auch viele sehr schöne Tage mit Temparaturen zwischen 18 und 24 Grad, blauem Himmel und viel Sonne. Diese Statistik gewinnt Sydney damit erwartungsgemäß.
regnerisches
London
sonniges
Sydney
Durchschnittliche
Anzahl der Sonnenstunden pro Jahr
1460 2480

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Eine gute Tat für Griechenland

Am Montag, kurz vor der Mittagspause, erhielt ich einen Anruf von unserer Rezeption. Da wäre ein Kunde mit einem Formular auf deutsch und benötige Hilfe beim Ausfüllen. Dazu muss man vielleicht erklären, dass es in Australien keine einzige Deutsche Bank Filiale in dem Sinn gibt. Hier in Sydney gibt es nur ein einziges Bürogebäude. Dennoch hat es der Mann geschaft, sich mit seinem Antrag für das Telefonbanking, welchen er aus Deutschland zugesandt bekam, zu unserem Büro zu finden. Interessant wird es jedoch eigentlich erst, wenn man sein Problem hört. Er selbst war Grieche, hatte in den 60'er Jahren in Deutschland gearbeitet und sprach daher gut deutsch. Nach 3 Jahren ging wieder nach Griechenland zurück und kam kurz danach nach Australien. So weltoffen wie er war, verfolgte er natürlich die Nachrichten und wusste vom Zustand Griechenlands. Daher hatte er vor einiger Zeit ein Konto in Deutschland eröffnet und einen Teil seines Vermögens von Griechenland nach Deutschland überwiesen, von wo er gern einen Teil auch wieder nach Australien überweisen wollte. Der Rest unserers Gespräches drehte sich um das Ausfüllen des Formulars für das Telefonbanking, von welchem er sich auch mit dem Tipp, sich eine Geldkarte zu bestellen mit welcher er hier kostenfrei Geld abheben kann, nicht abbringen lassen wollte. Nach 20 Minuten hatten wir das Formular auch erfolgreich ausgefült und ich konnte meine wohlverdiente Mittagspause machen. Auch wenn zur Zeit täglich ein Artikel über Griechenland, Europa oder Deutschland auf der Titelseite jeder Zeitung ist, verdeutlichte dieser kleine Vorfall wie ernst dies rund um die Welt genommen wird.

Dienstag, 30. August 2011

Leben in Australien 2:
Parkstrafen und der baldige australische Haushaltsüberschuß

Meine neuste 88 AUD Parkstrafe für meinen Roller gab mir Anlass mich mit Australiens Strafkatalog der Straßenverkehrsordnung zu beschäftigen.
Zunächst schauen wir uns jedoch den australischen Staatshaushalt an. Wie in Leben in Australien 1: Statistik beschrieben, hat Australien 22.7 Millionen Einwohner, von denen 11.45 Mio. erwerbstätig sind. Diese  22.7 Millionen zahlen gemäß der Staathaushalts Webseite insgesamt Steuern von 330 Mrd. AUD von den 150 Mrd. von der Einkommensteuer stammen. Pro Person sind dies ungefähr 14500 AUD bzw. Einkommensteuereinnahmen von 13100 AUD pro erwerbstätiger Person. Herr Dr. Schäuble hingegen nahm 2010 insgesamt 530 Mrd. EUR ein von denen 370 Mrd. von der Einkommensteuer kamen. Auf die 41.1 Mio. erwerbstätigen Deutschen aufgeteilt sind dies Einkommensteuern von 9050 EUR bzw. 6500 EUR Steuern  pro Person insgesamt. Dies bedeutet einerseits in Deutschland stammen 70% der Steuereinnahmen von der Einkommensteuer während es in Australien nur 42% sind. Zu den fehlenden 28% kommen wir sofort.  Auch bedeutet dies, dass mit dem jetzigen Wechselkurs umgerechnet, jeder erwerbstätige Australier im Durchschnitt 9500 EUR Einkommensteuern bezahlt, im Vergleich zu 9000 EUR pro deutschem Erwerbstätigen. Relativ ausgeglichen also. Jedoch bezahlen Australier insgesamt umgerechnet 10600 EUR pro an Herr Wayne Swan wohingegen alle Deutschen nur 6500 EUR pro Person an Dr. Schäuble zahlen. Zum einen liegt dies natürlich an den ungünstigeren Bevölkerungsverteilung in Deutschland zum anderen jedoch auch an meinen Parkstrafen an das hiesige Schuldenbüro.

Kommen wir nun genauer zur Frage, wo die restlichen 58% der australischen  Staatseinnahmen herkommen und wie meine Parkstrafen mit dem angestrebten Haushaltsüberschuss im Jahr 2012 beitragen. Dazu muss man nur einen kurzen Blick in den Strafenkatalog für Verkehrsverstöße von New South Wales werfen. 

Fangen wir mit einigen Parkvergehen an. 

VerstoßStrafe
Parken im Parkverbotes86 AUD (nun 88 AUD)
Halten in einer Ladezone143 AUD
Parken im Halteverbot201 AUD
Parken in der Nähe des Fußganger- oder Fahrradüberweges258 AUD
Benutzen eines falschen / veränderten Parkscheins430 AUD
Ungerechtfertigtes Verwenden einer Parkberechtigung für Personen mit eingeschränkter Mobilität 516 AUD

Wenn wir nun zu den Geschwindigkeitsverstößen übergehen wird einem das Haushaltsüberschussziel schon klarer.

VerstoßStrafe
weniger als 10 km/h zu schnell93 AUD
weniger als 10 km/h zu schnell in einer Schulzone154 AUD
zwischen 10 und 20 km/h zu schnell216 AUD
zwischen 10 und 20 km/h zu schnell in einer Schulzone278 AUD
zwischen 20 und 30 km/h zu schnell371 AUD
zwischen 20 und 30 km/h zu schnell in einer Schulzone463 AUD
zwischen 30 und 45 km/h zu schnell 710 AUD
zwischen 30 und 45 km/h zu schnell in einer Schulzone861 AUD
mehr als 45 km/h zu schnell 1915 AUD
mehr 45 km/h zu schnell in einer Schulzone2041 AUD

Man bekommt übrigens auch Punkte dazu, die ich erstmal weggelassen habe. Man kann bis zu 7 Punkte für die höchste speeding Strafe bekommen. Mit den Punkten läuft es hier so, dass man ein Budget von 13 hat. Wenn man diese überschreitet, muss man je nachdem wie viel man darüber ist, den Führerschein für drei bis fünf Monate abgeben.

Nun aber noch zu den sehr teueren Vergehen. Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. Bevor ich damit anfange ist noch zu erwähnen, dass man die Strafen, wie einen Kredit in Raten abzahlen kann, was viele hier auch wahrnehmen müssen.

VerstoßStrafe
0.5 bis 0.8 PromilleStrafe von bis zu 1100 AUD beim ersten Vergehen, 2200 AUD bei jedem weiteren
0.8 bis 1.5 PromilleStrafe von bis zu 2200 AUD beim ersten Vergehen, 3300 AUD bei jedem weiteren
über 1.5 PromilleStrafe von bis zu 3300 AUD beim ersten Vergehen, bis zu 5500 AUD bei jedem weiteren

Damit nicht genug kann man ab 0.8 Promille auch bis zu 18 Monaten oder zwei Jahren ins Gefängnis gehen. Dagegen ist unter anderem Drogeneinfluss Auto fahren mit bis zu 3300 AUD und einem Jahr Gefängnis vergleichsweise günstig.

Man sollte denken, dass bei solch hohen Strafen niemand wagt auch nur das geringste Vergehen zu begehen. Gegen Parken im Parkverbot kann man sich, jedoch vor allem an schönen Tagen, kaum schützen. So habe  ich mit meinem Roller über ein Jahr fast 800 AUD an Parkstrafen angesammelt. Bisher dachte ich immer, dass ich damit am oberen und unglücklichen Ende der Fahnenstange liege, bis ich neustens hörte, dass unsere Mitbewohnerin, die sich ihr Auto nur ausleiht und auch erst seit drei Monaten in Australien ist, es schon auf 650 AUD gebracht hat. 

Dies löst also das Rätsel auf. Wenn man allein hochrechnet was unser Haushalt im letzten Jahr an "non-tax revenue" in die australische Staatskasse eingezahlt hat, dann ist es auch kein Wunder mehr, dass die Einkommensteuereinnahmen "nur" 42% der Gesamteinnamen von 350 Mrd. AUD ausmachen.

Samstag, 16. Juli 2011

Japan im Winter

Als ich vor kurzem selbst auf meinen blog geschaut habe war ich überrascht wie lang mein letzter post schon her ist. Es ist einiges passiert in den letzten 6 Monaten nur hatte es hinausgeschoben es aufzuschreiben und je mehr zu erzählen gab, desto größer war die Hürde anzufangen. Es brauchte mal wieder einen langen Flug um die Zeit dafür zu finden. Das erzählenswerteste Ereignis dieses Jahres war Ende Januar als ich mit meinem Chef eine halbe Woche in Japan war und ich noch das Wochenende danach nutzen konnte um einen Ausflug nach Kyoto zu unternehmen.

Zu dieser Zeit war Japan noch nicht von dem Erdbeben getroffen und ich konnte mich ganz unbesorgt da aufhalten. Da wir während der Woche meist lang im Büro waren und es mitten im Winter war, blieb eigentlich keine Zeit um Tokyo am Tag zu besichtigen. Ich muss jedoch sagen, dass es wohl nachts fast noch beeindruckender war als am Tag. Sehr zu empfehlen ist ein Besuch der Spitze des Mori Towers im lebendigen Roppongi. Von da hat man einen perfekten Überblick in alle Richtungen über die Stadt bis hin zu den Bergen im Westen. Damit nicht genug befindet sich 230m über dem Boden auch ein Museum der modernen Kunst.


Da soviel Aussicht hungrig macht und ich unbedingt authentisch japanisch essen wollte, hatte ich mich auf die Suche nach einem nicht zu auffälligem japanischen Restaurant gemacht. Ich bin auch nach kurzer Zeit fündig geworden und meine Vorstellungen von authentisch wurden mehr als übertroffen. Es fing damit an, dass der Wirt kein englisch sprechen konnte, aber ok dachte ich, mit mit Händen und Füßen mit ihm kommunizieren konnen. Als er dann jedoch das japanische Menü brachte, welches nur Text und keine Bilder enthielt war ich recht aufgeschmissen und hatte ihm versucht beizubringen, dass ich einfach gern etwas japanisches zum Abendessen haben möchte. Nachdem wir uns nur anschauten und einander überhaupt nicht verstanden, nahm er mich mit raus und ging mit mir in das Nachbarrestaurant, wo ein englisch sprechender Kellner arbeitete. Dieser war früher bei dem japanischen Küchenchef angestellt und daher kannten sie sich gut. Ich weiß nicht, ob ich nicht besser ein Gericht so hätte auswählen sollen, anstatt zu erfahren was alles auf der Karte stand. Neben dem normalen Fisch, Reis und Suppen, fanden sich da auch verschiedene Arten von Tintenfisch, sowie Pferdefleisch und andere ungewohnte Speisen, von denen ich nur die Hälfte kannte. Ich bin bei etwas nicht zu exotischem, einer Misosuppe und etwas Fisch mit Reis, geblieben und hatte dazu einen Sake getrunken. Insgesamt hatte dies meine Erwartungen an ein authentisch japanisches Abendessen mehr als erfüllt und war noch lecker dazu. Übers Wochenende dann wollte ich mit dem Shinkansen, dem japanischen Hochgeschwindigkeitszug, gern auf 300 km/h beschleunigen. Ich muss sagen, wenn der ICE von Frankfurt nach Köln der Mercedes SL unter den Zügen ist, dann ist der Shinkansen der Ferrari.


Im Grunde war es fast zu schnell um gemütlich aus den Fenster zu schauen, da man draußen kaum etwas mit den Augen verfolgen konnte, da alles so schnell vorbeizieht. Nach drei Stunden Fahrt in Kyoto angekommen, bin ich wieder mit normaler Geschwindigkeit mit dem Bus zur Unterkunft gefahren, habe da meine Sachen abgelegt und mich direkt auf den Weg zum Weltkulturerbe geschützten Tempel Kiyomizu-dera gemacht. Von da ging es gestärkt mit einem Grünen-Tee-Eis weiter zum nächsten, dem golden Kin-ka-ku Tempel.


Am nächsten Tag hatte ich noch Zeit um mir das Nijo castle, den früheren Kaiserpalast anzuschauen und die wohl erste Alarmanlage der Welt auszuprobieren. Im Tempel selbst war das Gemach des Kaisers umgeben von einem Parkettboden, der so gemacht war, dass er quitscht wenn man darauf tritt. So konnte die Wachen nachts Eindringlinge hören, auch wenn man sie nicht sehen konnte. Am frühen Nachmittag ging es dann zurück zum Narita Flughafen und von da wieder in den südlichen Sommer.

Montag, 3. Januar 2011

Canberra - Wahlpflicht und Wehrrecht

In meinen mehr als 12 Monaten in Australien habe ich es noch nie in die Hauptstadt Australiens geschafft. Zum Teil lag es daran, dass ich mir zuerst andere Orte anschauen wollte, zum Teil auch daran, dass Canberra von jedem den ich fragte, außer denen die aus Canberra kommen, als ruhig bis langweilig beschrieben wurde. Um das selbst nachzuprüfen, hatte ich mir mit einem Freund am zweiten Adventwochenende ein Auto gemietet und wir haben uns auf die 290 km lange Strecke nach Canberra gemacht. Ein Auto zu haben, hat sich als sehr vorteilhaft herausgestellt, da man in Canberra nicht gern auf Taxis bzw. Busse angewiesen sein möchte. Die kommen da mindestens so selten, wie im unten beschriebenen Cairns. Auch hatten die Stimmen recht, dass es recht ruhig in Canberra ist, dennoch gibt es einiges zu sehen und zu erfahren. Am Samstag angekommen, nahmen wir direkt an einer Führung durch das australische Parlamentsgebäude teil. Da sich die Australier nach der Unabhängigkeit im Jahre 1901 nicht zwischen Melbourne und Sydney als Hauptstadt entscheiden konnten, bauten sie eine künstliche Stadt inmitten der beiden Metropolen, Canberra. Canberra ist demnach auch so gebaut, dass alles auf das Parlamentsgebäude ausgerichtet ist, welche selbst auf einer Anhöhe am südlichen Ende des Sees steht.
Darin befinden sich die Plenarräume des Repräsentantenhauses (ähnlich dem deutschen Bundestag) und des Senats (ähnlich dem deutschen Bundesrat) zusammen. Beide Organe haben die legislative Gewalt, wobei es jeoch meist so ist, dass das Repräsentantenhaus Gesetzentwürfe einbringt und der Senat und das Repräsentantenhaus sie dann solange bearbeiten, bis beide Organe der Verabschiedung zustimmen. Das Repräsentantenhaus besteht aus 150 Abgeordneten - einer pro Wahlkreis, welche ungefähr die gleiche Anzahl Bürger haben, der Senat aus 76 - 12 für jeden State (NSW, Victoria, Queensland, Southern Australia, Western Australia, Tasmania) und 2 für die beiden Territories (Northern Territy und Australian Capital Territory). Die Mitglieder des Repräsentantenhauses werden gemäß des Rangfolgewahlprinzipes gewählt. Das heißt auf dem Wahlzettel muss jeder allen Kandidaten nach seiner Präferenz ordnen. Beim Auszählen wird dann er mit den wenigsten Rang 1 Stimmen gestrichen und die Stimmen dieses Kandidaten auf die anderen Kandidaten verteilt und dann die Stimmen des 2. Ranges ausgezählt. Wenn ein Kandidat mehr als die Hälfte der Stimmen hat, hat er direkt gewonnen, da er in den weiteren Wahlgängen nicht überholt werden kann. Wählen ist übrigens Pflicht in Australien. Für unentschuldigtes Nichtwählen wird eine Strafe von 20 AUD fällig.
Da wie gesagt das Parlamentsgebäude das zentrale Gebäube in Canberra ist, hat man vom Dach aus auch einen sehr guten Ausblick über die Stadt. Am Abend suchten wir eine lange Zeit nach einem Restaurant. Da kaum jemand auf der Straße war, war es jedoch nicht leicht einen Ort ausfindig zumachen, an dem Restaurants gehäuft auftreten. Schließlich hatten wir es uns doch in einem Thai-Restaurant schmecken lassen. Am Sonntag planten wir 2 Stunden in das Kriegsdenkal und -museum zu gehen, woraus gleich 3.5 Stunden wurden, da die Sammlung an Kriegsartefakten und Nachbildungen und darin so erstaunlich groß ist, wie es in einem europäischen Museum schwer zu finden ist.
Australien, auch wenn es zurzeit des ersten Weltkrieges kaum 15 Jahre als unabhängiger Staat existierte, nahm an beiden Weltkriegen, sowie dem Vietnamkrieg und einigen Friedensmissionen teil. Im ersten Weltkrieg auf der Seite der Briten kämfend und das Ausmaß des Krieges und die Stärke der Gegner unterschätzend, erlitten die Australier erhebliche Verluste. Nach den schlechten Erfahrugen des ersten Weltkrieges haben sie die Situation zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges sicherlich nicht unterschätzt. Jedoch schreckten viele Männer, die die Rückkehrer von 1918 gesehen hatten, davor zurück sich für die Armee zumelden. Im ersten Weltkrieg kämpfte jeder Soldat freiwillig im Krieg für Australien. Daher durften Desateure nicht erschossen werden. Den Verlusten des ersten Weltkrieges nicht genug, wurde Australien am 19 Feb 1942 auch selbst zum Kriegsschauplatz und dies geschah zu einer Zeit zu der die meisten australischen Soldaten auf Schiffen auf dem Weg nach Europa waren. Nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour nahmen sie Kurs auf die Nordküste Australiens, da die USA und Australien hier ihre strategischen Pazifikstützpunkte hatten. Dieser Angriff wird als "Pearl Harbour Australiens" bezeichnet, da die Japaner so die Gefahr aus dem Südpazifik auszuschalteten. Somit weitete sich der Krieg nach Australien selbst aus. Weiterhin griffen am 31 Mai 1942 3 japanische U-Boote den schweren Kreuzer USS Chicago im Hafen Sydneys an, konnten dabei jedoch nur die HMAS Kuttabul, eine umgebaute Fähre sinken.
Auch sehr beeindrucken ist die Sammlung von original Uniformen, einer Erste Hilfe Ausrüstung, Waffen jeglicher Art und verschiedener Länder, von deutschen Maschinengewehren, über japanische U-Boote, deutsche und englische Flugzeuge.
Insgesamt haben sich die 3 1/2 Stunden im Museum sehr gelohnt. Am Nachmittag traten wir auch direkt den Rückweg an. Etwas in Richtung Sydney hielten wir in einer Winzerei zum Mittagessen mit Wein an. Danach ging es an der Küste entlang über Wollongong zurück nach Sydney.